Im Februar 2005 pflanzt Oberbürgermeister Heribert Blättgen zusammen mit Vertretern des NABU Östlicher Kraichgau den 1000. Baum der Aktion 1000 Bäume in der Landschaft
Wenige Jahrzehnte haben ausgereicht, um die Zahl der Mostbirnbäume in Baden-Württemberg auf rund ein Drittel des in den 50er Jahren vorhandenen Bestandes schrumpfen zu lassen und der überaus
großen Sortenvielfalt weitgehend eine Ende zu bereiten.
Es ist abzusehen, dass auch der größte Teil des noch vorhandenen Baumbestandes in den nächsten Jahren abgesägt wird.
Hinsichtlich des Altersaufbaus der Bestände fällt eine ganze Baumgeneration aus. Es fehlt an Neupflanzungen und an mangelnder fachgerechter Pflege der noch vorhandenen Bäume.
Eine Mostbirne in den besten Jahren. Um diese stattliche Größe zu erreichen braucht sie circa 70 Jahre.
Der 1000. Baum sollte etwas besonderes sein. Eine Bonfelder Mostbirne: eine absolute Rarität. Edelreiser von dem einzigen noch existierenden Exemplar in Bonfeld werden zu gegebener Zeit auf die im Februar 2005 gepflanzte Birnenunterlage veredelt werden. So wird eine extrem seltene Obstsorte der Nachwelt erhalten und der Erbgut weitergegeben.
Links wahrscheinlich die letzte erhaltene Mostbirne ihrer Sorte. Eine Rarität, denn auch Wissen-schaftler der Uni. Hohenheim hatten keine Dokumentation dafür. Wir gaben ihr den Namen Bonfelder Mostbirne.
Der NABU Östlicher Kraichgau will mit seinen Projekten `Obstlehrpfad der Stadt Bad Rappenau´, Mostobst-reservat Remiswald und dem Obstsortengarten Schafbaum einen Teil des Sortenreichtums zusammentragen und in der traditionellen hochstämmigen Anbauweise kultivieren.
Mit dem Verschwinden der mächtigen Mostbirnbäume wurde nicht nur die Lebensgrundlage einer Vielzahl von Pflanzen- und Tierarten vernichtet, sondern zugleich ein bedeutendes genetisches und kulturelles Erbe vernachlässigt und ein wichtiges gestalterisches Landschaftselement verloren gehen.