Seit 2004 pflegt der NABU Östlicher Kraichgau Teile des Naturschutzgebietes Hohberg.
Seit 2010, als dieses Bild entstand, hat sich einiges in dem NSG geändert. Alle Weinterrassen liegen jetzt brach, da Pfosten, Drähte & Reben nicht abgeräumt sind, ist die Pflege der Terrassen
und Mauern nicht möglich.
Die dunkelgrünen Rebflächen, im Bild oberhalb der Terrassen, die außerhalb des NSG sind, sind weitgehend aufgegeben und abgeräumt. Zum Glück hat ein NABU Freund einen Pflegevertrag für diese
Flächen (unten Schwarz umrandet). Da das Gelände dieses erlaubt, kann hier mit Traktor gearbeitet werden. Einmal im Jahr, ab August wird mit einem Balkenmäher gemäht und die Mahd abgeräumt. Ziel
ist es Magerwiesen entstehen zu lassen, wo besondere Wildblumen & Kräuter wachsen können/ werden, evtl. unter anderem auch wilde Orchideen.
Beabsichtigt ist auch, dass die rechts liegende Fläche auch in das NSG aufgenommen wird.
Warum entbuschen und mähen?
Ohne Pflege würden die brachliegenden Weinberge, eine wertvolle Kulturlandschaft mit Terrassen und Trockenmauern, nach und nach von Büschen & Bäumen übernommen werden, bis ein Wald entsteht.
Weinberge, die früher extensiv bearbeitet wurden, boten Lebensraum für eine Vielzahl von Wildblumen, Insekten und Reptilien. Mit der jährlichen Mahd, die auch abgeräumt werden muss, möchten wir
diesen Zustand wiederherstellen
Nach einem 70 Std. NABU Lehrgang wurde Adalbert Schmezer 2017 zum NABU Schutzgebietsbetreuer für das NSG Gäßnersklinge Hohberg ernannt.
Knochenarbeit für Farn und Feuersalamander:
Kräftig zu arbeiten hatten die Freiwilligen beim ersten Landschaftspflegetag der Stadt Bad Rappenau – und das bei traumhaftem Blick auf das Neckartal.
Von Oliver Schüle.
Bad Rappenau-Heinsheim. Während das Neckartal am frühen Samstag Vormittag noch unter dicken Nebelschwaden schlummerte, wurde unweit der Burg Ehrenberg auf luftiger Höhe kräftig geschafft. Auf
ehemaligen Weinberghängen fand der städtische Landschaftspflegetag statt, der gut zwei Dutzend Natur- und Pflanzenfreunde anzog.
Trotz niedriger Temperaturen waren auch Bad Rappenaus OB Hans-Heribert Blättgen, Mitglieder des Gemeinderats sowie der örtlichen NABU-Gruppe Östlicher Kraichgau gekommen. Zum ersten Mal war der
Aktionstag von der Stadt, dem NABU Bad Rappenau sowie dem Landschaftserhaltungsverband des Landkreises Heilbronn (LEV, siehe Stichwort) in der Kurstadt ausgeschrieben worden.
"Alle Heinsheimer Vereine und die aus der Gesamtstadt, die etwas mit Natur zu tun haben" hatte Stefanie Mies vom städtischen Tiefbauamt schriftlich zur Aktion eingeladen, neben den
Bekanntmachungen in der Presse. "Ganz so schlecht hätte ich es nicht erwartet", kommentierte sie die ziemlich gegen Null gehende Resonanz: aus den angeschriebenen Vereinen kam keiner und etwa
knapp eine Handvoll Leute über die Presseausschreibung. "Wir sind das gewohnt", sagt Franz Schremmer, Vorstand der NABU-Gruppe östlicher Kraichgau, zeigt aber Verständnis: "Alle Vereine haben
derzeit ihre Schwierigkeiten, Leute zusammen- zubekommen." "Wir sind froh, dass es den Aktionstag gibt", sagt Schremmer, der mit seinen Aktivisten längst nicht mehr alle schützenswerten
Naturschutzflächen betreuen kann. Er hofft wie alle Beteiligten auf den Wiederholungseffekt. Denn Landschaftspflegetage soll es in Bad Rappenau jedes Jahr geben. "Wir haben genügend
Naturschutzgebiete, in denen immer etwas getan werden muss", so Stefanie Mies mit Blick auf Flächen in Obergimpern und Wollenberg.
Auf dem steilen Hang des Heinsheimer Gewanns "Gäßnersklinge-Hohberg" galt es am Samstag zunächst kräftig Hand anzulegen: unzählige Trockenmauern der ehemaligen Weinberghänge mussten von Bäumen,
Sträuchern und Gestrüpp befreit werden. Und das war echte Knochenarbeit, denn aufgrund der steilen Hanglage war – abgesehen von Motorsense und Motorsäge – ein großflächiger Maschineneinsatz gar
nicht möglich. Soweit möglich, wurde das Reisig gleich an Ort und Stelle verbrannt.
Im Heinsheimer Hohberg gilt das Augenmerk der Naturschützer vor allem selten gewordenen Eidechsenarten, wie dem Feuersalamander und dem rar gewordenen Schriftfarn. Der ist vom Aussterben bedroht
und wächst normalerweise in kalkhaltigen Felsspalten und Mauerritzen mediterraner Standorte. Am sonnigen Hang der Heinsheimer Weinberge liegen die größten Vorkommen der selten gewordenen Pflanze
im ganzen Regierungsbezirk. "Deshalb muss die Verbuschung dringend zurückgenommen werden", erläuterte Ogger. Er hofft gleichzeitig, dass jemand zur zukünftigen Pflege der Fläche gefunden werden
kann – gegen Entlohnung, denn dafür gibt es Gelder vom Land und der EU. ©
rnz-online 2010
2010 übernahmen fünf Stammtischfreunde die jährliche Pflege des in 2009 entbuschten Areals und ab 2012 auch die Pflege des 2011entbuschten Areals. Diese Flächen können nur mit Handmaschinen bearbeitet werden.