Das Jahr 2020, welches sich alles andere als normal entwickeln würde, fing im Naturgarten wie immer mit einem Sicherheitsschnitt der Robinien an. Weiter ging es mit Baum & Heckenpflege und der Absperrung der Zentralwiese in Vorbereitung des Glühweinmarkts im anliegenden ZeitWald Erlebnisgarten. Für die `Stunde der Wintervögel´ am 10. bis 12. Januar hatten wir zwei Veranstaltungen, die letzten bevor die Corona Verordnungen in Kraft traten.
`Stunde der Wintervögel´ beobachten & zählen an den Vogelfutterstellen im NABU Naturgarten
Hier auch bei `Stunde der Gartenvögel´ eine Klasse der Albert-Schweitzer-Schule, Bad Rappenau, die wir im Klassenverband vorbereiteten.
Links: 2 Apfel & 1 Birnenbaum wurden entlang der Grenzhecke gesetzt; rechts: Südansicht der Trockenmauer im Winterschlaf
Links: hier hat ein Kleiber genistet; Mitte: Bei frostfreiem Boden konnten Pfostenhülsen eingeschlagen und ein Teil des Grenzzauns mit neuen Pfosten gerichtet werden. Die Stadt Bad Rappenau stiftete das Material, das NABU Naturgarten Team machte die Arbeit; rechts: Schwanzmeisen an der Futterstelle
Unter den Robinien zeigen sich die ersten zarten Blumen. Links Winterlinge, (Eranthis hyemalis) die wir im Herbst zusammen mit verschiedenen anderen Frühblühern zum verwildern setzten. Rechts, die Taubnessel, (Lamium) ein Wildkraut, das sich selbst verbreitet. Beide sind wichtig für Hummelköniginnen die nach dem Winterschlaf dringend nach Nektar suchen. Bild Mitte, eine Hummel peilt mit raushängende Zunge eine Blüte an.
Damit Vögel ungestört Nester bauen und brüten können, muss der Baumschnitt bis Ende Februar fertig sein. Die Naturgartengruppe hat allerhand zu tun um den Form & -Sicherungsschnitt unserer Bäume und Büsche zeitig fertig zu bekommen. Danach muss alles abgeräumt werden. Manches Schnittgut wird in einer passenden Ecke als Reisig gelagert, größere Stücke als Kantholz gestapelt und gelagert. Der Rest wird für die Gewinnung regenerativer Energie verwendet.
Passend zu unserer Strategie Frühblüher zu setzen, hier die Blutpflaume (Prunus Cerasifera `Nigra´), die in voller Blüte gepflanzt wurde. Mit den weit offenen Blüten bietet sie genau das was Insekten suchen, der leichte Gang zu Nektar & Pollen. Später im Jahr mit ihren fast schwarzen Blättern bietet sie einen interessanten Kontrast zu der Umgebung
Frühblüher sind nicht nur für Honig- und Wildbienen, Hummelköniginnen und andere Insekten eine Wohltat, sondern auch uns Menschen können sie die Wartezeit bis zu den warmen Monaten versüßen. In die Kategorie Frühblüher zählen Pflanzen die bereits im zeitigen Frühjahr Pollen und/oder Nektar spenden und den Bienen somit als frühe Nahrungsquelle dienen. Im NABU Naturgarten gibt es von Frühsommer bis Herbst ein großes Angebot an Wildblumen, dieses fehlt aber im Frühjahr, deshalb setzen wir Jahr für Jahr mehr Frühblüher.
Links: Einer von 10 Wiesensalbei, die Herr Schremmer von Samen aufzog und die wir im Naturgarten setzten. Rechts: Von den 30 Schwarzdorn die wir in Frühjahr 2019 setzten blühten dieses Jahr nur 3. Für 2021 hoffen wir, dass alle 30 blühen.
Wissenswertes: Beim Besuch der Blüte des Wiesensalbei lösen die Insekten einen besonderen Mechanismus aus: Die beiden Staubblätter klappen dabei auf den Rücken des Insekts herab und pudern es mir Blütenstaub ein. Auf der nächsten Blüte streift das Insekt den Pollen an der Narbe ab. Besonders Hummeln lösen diesen Mechanismus aus.
Bei passendem Wetter wird Dienstag & Donnerstagvormittag im NABU Naturgarten gearbeitet. Im Bild links werden Löcher für das Fundament der Wildbienennisthilfe ausgeschachtet, rechts Brennnesseln und Wurzel anderer unerwünschter Gräser ausgegraben, als Vorbereitung für eine neue Saat. Nachdem geeignete Wildkräutersamen ausgestreut wurden, muss die Erde verdichtet werden.
Corona Lockdown, aber wir können noch im Garten arbeiten. Wir sind ein Ehepaar und ein weiterer Mitarbeiter. Wir haben verschiedene Arbeitsbereiche und halten uns sonst an die Abstandsregeln. Auch ein Naturgarten muss regelmäßig gepflegt werden.
Langsam erwacht die Natur. In der großen Robinie in Golllerthan's Erlebnisbiergarten baut eine Rabenkrähe ihr Nest und die ersten Schmetterlinge sind schon unterwegs. Hier ein Grünader-Weißling an einer Knoblauchsrauke (Alliaria petiolata), einer ihrer Lieblingspflanzen.
Links: Färber-Waid; rechts: Große-Sternmiere
Bild links: Unser neuer Akku Rasenmäher. Endlich können wir bequem Wege & Wiesenränder mähen, ohne Hunderte von Metern Kabel hinterher zu schleppen. Herzlichen Dank an Herrn Gollerthan, der uns den Strom stiftete. Bildmitte: Frisch gemäht. Bild rechts, der Anfang der Terrasse & Balkongarten- Vorschläge.
Saat-Lein (Flachs) im Trockenmauerbeet Alle unsere Nistkästen sind besetzt, hier Kohlmeise Die Quitten haben gut Früchte angesetzt.
Bei schönem Wetter & Coronaregeln trifft sich der Vorstand im Garten. Die Vorschläge für Terrasse & Balkon sind eingerichtet & bepflanzt.
Alles Lieblingspflanzen von Insekten!
Links: In einem Teil des alten Barfußpfads der Landesgartenschau 2008 haben wir ein kleines Feuchtbecken eingerichtet. Platz für Molche und die Larven von Salamandern.
Mitte: ' Unter den Robinien´ zeigen wir verschiedenen Möglichkeiten der Natur im eigenen Garten zu helfen. Hier eine einfache Nisthilfe für Hummeln aus einem Blumentopf &
einem Stück Gartenschlauch.
Rechts: Im Beet `Alte Bocciabahn´ stehen jetzt drei zweiseitige Infotafeln mit je drei Fotos von Wildblumen, die hier wachsen.
Links: die Tomatenpflanzen der Terrasse & Balkon Container machen sich gut; Mitte: Eine Wacholderdrossel sucht in der neulich gemähten Wiese nach Insekten; rechts: eine Weinbergschnecke & Feuerwanzen am Holzhaufen
Das Gelände `Hinter der Mauer´ ist dreigeteilt. Das Vorderteil (1) sollte 2021 als Eidechsengarten optimiert werden, mit Plätzen, geeignet für Winterquartiere, die Eiablage, Sonnenplätze und niedrigen Gewächsen zum verstecken. Teil 2 bleibt als Pionierfläche. Teil 3. ergibt einen Nistplatze für Sandbienen und ein Beet mit ein- und mehrjährigen Wildblumen, insbesondere für Schmetterlinge.
Ob Zauneidechse, Wespenspinne oder Stieglitz/Distelfink, alle fühlen sich bei uns im NABU Naturgarten gut aufgehoben. Auch der Kleiber hat sehr schnell das neue Futterhäuschen gefunden. Der Rahmen für die Wildbienennisthilfe ist schon einbetoniert
Das immer wiederkehrende lästige abfahren des gesammelten Grünabfalls.
Der Rahmen der Insektennisthilfe steht.
An verschiedene Stellen im Garten setzten wir selbstgezogene Fingerhutpflanzen in die Hoffnung, dass sie sich über die Jahre selbst vermehren werden.
Im Oktober war viel los. Das Bild links zeigt Herrn Schremmer bei der Begrüßung zur seiner Führung durch die Quittenalle. 2020 war ein ausgesprochen gutes Jahr für unsere Quitten. Zur Blütezeit war es warm und trocken, so dass es keine Probleme mit der Befruchtung gab.
Alle Quitten gepflückt und nach Sorten getrennt eingepackt, fertig zum verteilen.
Die letzte Mahd im Jahr
Alles Schnittgut muss zusammengerecht und abgeräumt werden.
Jeder liegengebliebene Halm wirk als Dünger, aber wir streben nach einer Magerwiese. Auf einer Fettwiese wachsen Gräserarten, die Wildblumen erdrücken.
Jetzt geht das Gartenjahr zu Ende. Die Dahlien werden ausgegraben und in den Keller gebracht um nächstes Jahr einer neuen Generation Hummeln Pollen & Necktar anzubieten. Die .... blieben bis zum ersten Frost für spät fliegende Insekten.
So lange das Wetter es zulässt, arbeiten wir weiter. Links: das Innenleben der Wildbienennisthilfe wird eingesetzt. Rechts: Das Fundament für unser NABU Flagge wird gegossen.
Links: Das Bocciabahnbeet ist ausgeblüht, die Blütenstiele bleiben bis zum zeitigen Frühjahr für Insekten & Vögel. Rechts: Dagegen ist der Feldsalat noch grün und kann über den Winter bei geeignetem Wetter geerntet und gegessen werden.
Der erste Einsatz im Dezember fing nicht so gut an. Der bestellte Weiße Maulbeerbaum wurde, ohne uns Bescheid zu geben, am Parkplatz des Tennisclubs abgestellt. Da er fast 5m lang und sehr schwer war, mussten wir einige Mitglieder anrufen und um Hilfe bitten, um den Baum in einem Anhänger zur Pflanzstelle im Naturgarten zu befördern.
Einige Tage später machten wir uns dran den Baum zu pflanzen, was sich ohne maschinelle Hilfe als nicht ganz einfach erwies.
Zu guter Letzt ein Weihnachtsbaum mit echten Äpfeln und Meisenknödeln dekoriert. Entlang der Quittenallee Weihnachtsgrüße von einigen Bewohnern des NABU Naturgarten.