Seit den Anfängen des Vogelschutz zählt das bauen und anbringen von Nistkästen zu den festen Bestandteilen aktiver Naturschutzarbeit vor Ort. Künstliche Nisthilfen sind da sinnvoll, wo Naturhöhlen fehlen, weil alte und morsche Bäume nicht mehr vorhanden sind, oder weil an Gebäuden geeignete Brutnischen fehlen. Im Garten oder auf dem Balkon beschert ein besetzter Nistkasten viel Freude und erlaubt einen intimen Blick in das Vogelleben.
Nistkastensäuberung im Spätsommer & März
Die Zeit von Anfang Oktober bis Ende November ist günstig um Nistkästen zu reinigen. Spät genug, dass die letzten Brut flügge ist, früh genug um mögliche Winternutzer nicht zu stören. Bei
Kälte benutzen manche Vögel die Kästen zum übernachten und Bilche (Siebenschläfer, Haselmäuse etc.) die Kästen als Winterquartier. Zum reinigen einfach den Inhalt des Kastens ausräumen und
die Innenseiten mit einer festen Bürste ausbürsten. Ausschrubben mit Wasser ist nicht unbedingt nötig, niemals dürfen scharfe chemische Reinigungsmittel oder gar Desinfektionsmittel
verwendet werden.
In verschiedenen Teilen unseres Betreuungsgebietes hat der NABU Östlicher Kraichgau circa 200 Vögel- und Fledermauskasten, hauptsächlich auf Streuobstwiesen oder einzelnen Obstbäumen
Kaum ein anderer Vogel weckt unsere Sommergefühle so wie der Mauersegler, dessen schrilles Geschrei an warmen Sommerabenden durch Dörfer und Städte hallt. Ende April/Anfang Mai melden sich die Mauersegler nach ihrer Überwinterung in südlichen Gefilden zurück. Dank der freundlichen Hilfe der örtlichen Feuerwehr und der Zustimmung des Wasserzweckverbandes Mühlbach sind auch jeweils 2 Batterien Mauersegler Nistkasten auf den Wassertürmen in Siegelsbach und Hüffenhardt angebracht.
Mit der Aktion „Lebensraum Kirchturm“ wollen NABU und der Beratungsausschuss der Kirchengemeinden in Deutschland ihre Mitglieder, die fast 55.000 Kirchtürme betreuen, erreichen. Ziel ist es, über
tiergerechte Sanierungen zu informieren und den Austausch mit den örtlichen NABU-Gruppen zu fördern. Die Aktion wird auch in den kommenden Jahren zum Schutz von Turmfalken, Schleiereulen und
Fledermäusen fortgesetzt.
Die Plakette „Lebensraum Kirchturm“ ist 21 Zentimeter hoch und 15 Zentimeter breit. Sie zeigt einen Kirchturm mit Silhouetten von Turmfalke, Schleiereule und Fledermaus.
2009 wurde in der Ev. Kirche in Heinsheim in Zusammenarbeit mit der Konfirmanden Gruppe 2010 im Dachboden des Schiffs ein Schleiereulenkasten angebracht. Alle sind gespannte ob er angenommen wird. Im Lauf des Frühjahrs 2010 berichten wir hier über die Weiterentwicklung.
Ihre Kirche möchte mitmachen? Sie wissen ja, Anruf genügt!
Empfohlene Nistkastengrößen | |||||
Vogelart | Grundfläche | Kastentiefe bis Loch | Flugloch/ Eingang Ø | Bemerkung | |
[cm2] | [cm] | [cm] | |||
Geschlossen | Haussperling | 15 x 15 | 15 | 3,5 | am besten mehrerer zusammen |
Star | 15 x15 | 30 | 5,5 | ||
Kleiber | 15 x 15 | 12 | 3,5 | Geschützt aufhängen | |
Kohlmeise | 15 x 12 | 12 | 3 | Geschützt aufhängen | |
andere Meisen | 15 x 12 | 12 | 2,5 | Geschützt aufhängen | |
Specht | 15 x 15 | 40 | 6 | Bis zum Lock mit Styropor füllen | |
Halb offen | Hausrotschwanz | 10 x 10 | 15 | 5 | Geschützt aufhängen |
Rotkehlchen | 10 x 10 | 15 | 5 | Geschützt aufhängen | |
Zaunkönig | 10 x 10 | 15 | 10 | Geschützt aufhängen | |
Turmfalke | 30 x 50 | 30 | 10 | 5 m hoch mit Sitzstange |
Bei selbstgezimmerten Nistkästen sollen die Seitenwände mindestens 15mm dick sein, damit sie gut isolieren. Löcher unterhalb des Deckels lassen bei Hitze die Luft im Kasten zirkulieren.
Kästen aus Holzbeton sind zwar vergleichsweise teuer, aber sehr langlebig.